Wie macht man ein Lustobjekt an?

Wenn Sie keine Inhalte sehen, klicken Sie bitte hier.

Liebe Erotik-Freunde,

es ist nicht allzu lange her, da saß ich vor einer großen Karaffe Sangria mit einer Freundin in der Sonne. Beides hatte seine Auswirkungen auf unser Gemüt und da wir gerade in Spanien waren fragte sie mich plötzlich, was denn die Spanische Fliege sei. Ich wusste es nicht. Ehrlich gesagt dachte ich immer, die Spanische Fliege sei so etwas wie diese speziellen Feuerwerke für Kinder. Die heißen dann eben „Flinke Biene" oder „Spanische Fliege". Es stellte sich jedoch heraus, dass man mit der Spanischen Fliege eher Kinder macht, als sie beglückt.

Die Spanische Fliege ist eigentlich keine Fliege, sondern ein Blasenkäfer. Er hat eine grün-metallische Färbung und wirkt potenzsteigernd. Angeblich wurde der arme Käfer schon in der Antike verspeist, damit die Teilnehmer den damaligen Orgien im wahrsten Sinne des Wortes besser standhalten konnten. Bei zu starker Dosierung wirkt der Käfer tödlich. Nimmt man es genau, dann bringt er erst den kleinen Tod und denen, die nicht genug bekommen können, auch den Großen.

Sangria-Gedanken

Zwei Gläser Sangria später stellten wir fest, dass dieser arme Käfer zum Lustobjekt wurde und damit eindeutig weiblich sein muss. Woher wir das wissen? Vermutlich aus dem Handbuch der Geschlechterklischees. Schnell wurde uns auch klar, dass dieser weibliche Käfer mit Sicherheit kein leichtes Sexleben hat. Denn wenn du selbst das Lustobjekt bist, was macht dich dann an? Wir begannen also uns das Liebesleben des weiblichen Blasenkäfers auszumalen und haben dabei womöglich von uns auf den Käfer geschlossen.

Vielleicht denken Sie gerade, dass es Ihnen eigentlich komplett egal ist, was den Käfer anmacht und Sie wollen nun endlich eine verdammt heiße Sexgeschichte lesen. Dann lassen Sie sich kurz auf dieses kleine Experiment ein. Vielleicht haben Sie am Ende ein weiteres Tool an der Hand, um selbst eine heiße Sexgeschichte zu erleben. Falls Sie dann keine heiße Frau verführen können, verspreche ich Ihnen, dass Sie zumindest wissen, wie Sie ein Käferweibchen verführen können.

Die Blasenkäferin ist heiß begehrt, denn sie ist ein wandelndes Aphrodisiakum auf sechs Beinen und zwei Fühlern. Kaum begegnet sie einem männlichen Käfer, weiß sie, dass er versuchen wird, sie in seine Klauen zu bekommen und dann in sein Nest. Bevor sie sich dem Männchen hingibt, nutzt sie jedoch ihre Fühler und tastet erst mal ab. Es genügt ihr nämlich nicht, dass das Männchen sie einfach nur für Sex will. Sie will, dass er ihr mit samt seinem ganzen Käfer da sein zeigt, dass er nur sie will und keine andere Blasenkäferin.

Beim Käfermännchen ist das etwas anders. Hat eine Käferin einen Käfer auserkoren, dann kann er sich sicher sein, dass sie nur ihn will. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Käfer und Käferin.

Richtig geiler Käfer-Sex

Ein Käferweibchen würde niemals sagen: „Richtig geiler Käfer-Sex ist für mich, wenn ich sehe, wie sehr er es genießt!"

Denn das Weibchen wird davon angemacht, dass sie das Aphrodisiakum ist. Sie ist der Anturner und das heißeste Ding im Raum. Das Geheimnis hinter der Käfer-Sexualität ist also ein wenig narzisstisch und das aus einem ganz einfachen Grund. Das Käferweibchen muss sich beim Sex auf sich selbst konzentrieren, um überhaupt in Stimmung zu kommen.

Ihre Leidenschaft ist davon abhängig, wie es gerade um ihren inneren Kritiker steht, wie es mit ihrem Selbstwert aussieht und wie sich ihr Panzer, also ihr Körper, für sie anfühlt. Im besten Fall fühlt sie sich rundum gut und will, dass das Käfermännchen ihr dieses Gefühl auch spiegelt. Doch auch wenn nicht alle Zeichen auf den rundum Wohlfühlmodus ausgerichtet sind, dann will sie, dass das Männchen ihr zeigt, wie sehr es sie begehrt.

Das ist eine Sache, die Käferweibchen und Frauen gemeinsam haben. Für uns ist es wichtig, das Gefühl zu haben, dass wir begehrt werden und dass es dem Mann beim Sex um uns geht. Während der Mann seine Begierde aus der Lust der Frau zieht. Verstehen Sie mich nicht falsch, selbstverständlich wollen auch wir Frauen, dass Männer Lust beim Sex haben, aber das ist nicht unser Hauptanturner. Sorry!

Der 5-Gänge-Menü-Trick

Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wie man einer Frau zeigt, dass man sie begehrt, oder? Ich habe vor einer Weile einen Mann getroffen, der unglaublich gut darin ist, dieses Gefühl zu geben. Sicherlich sind Komplimente ein Teil davon, allerdings macht er sie nicht nur mit seinen Worten. Ich habe das Gefühl, wenn er mir ein Kompliment macht, dann mit all seinen Sinnen. Es ist, als würde er mich wie ein 5-Gänge-Menü von einem Sternekoch behandeln.

Vielleicht können Sie zu Haue auch mal wieder so tun, als sei Ihre Partnerin ein ganz besonderes, aufwendiges, leckeres 5-Gänge-Menü. Das schlingt man nicht so herunter wie die Currywurst von der Ecke.

Man nimmt sich Zeit, man riecht am Essen, man probiert vorsichtig, man genießt, man schmeckt und ich weiß, man isst eigentlich nicht mit den Händen, aber in diesem Fall dürfen Sie mal eine Ausnahme machen.

Nun mögen Sie vielleicht denken, dass das schwierig ist, denn nach ein paar Jahren Beziehung richtet man sich vielleicht nicht mehr so her wie ein 5-Gänge-Menü, sondern sieht an manchen Tagen auch mal aus wie ein Döner, der auseinanderfällt. Auch das ist total in Ordnung. Denn an dieser Stelle kommt die Spanische Fliege wieder ins Spiel. Die gibt es nämlich mittlerweile für sie und ihn in Tropfenform zu kaufen und soll die Lust aufeinander steigern. Ich würde Ihnen aber raten, sich das Geld erst einmal zu sparen und Ihre Partnerin stattdessen wirklich mal zu einem besonderen Abendessen einzuladen.

Sind Sie eher Team Käferweibchen und wollen begehrt werden oder macht sie die Lust der anderen Person an und sie gehören zu Team Käfermännchen? Lassen Sie es mich wissen und schreiben Sie mir an postach.lena.von.bild@bild.de

Viele Grüße
Lena
BILD Redaktion